Das Lipödem führt zu einer Zunahme und Strukturveränderung des Unterhautfettgewebes. Das ist die Gewebsschicht, die beim Menschen fast die gesamte Oberfläche seiner Haut polstert und unterfüttert und als Energiereserve dient. Bei Frauen liegt das Unterhautfettgewebe anders als bei Männern nicht nur am Bauch, sondern insbesondere auch im Bereich der Hüften und Oberschenkel.
Ein Lipödem erkennt man an diesen Symptomen:
- In der Anfangsphase: typische Fett-Verteilungsmuster an Hüfte, Po, Beinen
- Im Verlauf: Fettverteilung erstreckt sich über die Unterschenkel bis hin zu den Knöcheln oder befällt zusätzlich beide Arme
- Beide Körperseiten sind betroffen.
- Dabei niemals Hände und Füße betreffend, im Gegenteil: bei ausgeprägtem Befund hängen die Fettwülste – dem Bild von Pumphosen ähnelnd – über die Knöchel hinab.
- Im Laufe des Tages bzw. ab der zweiten Tageshälfte: Schmerzen, Spannungs- und Schweregefühl
- Schmerzen treten besonders nach langem Stehen, Sitzen oder bei warmem Wetter auf.
- Beschwerden sind auf den Bereich des Lipödems begrenzt und mildern sich bei Hochlagerung nicht wesentlich ab (Venen- und Lymphleiden tun dies, solange sie noch nicht weit fortgeschritten sind).
- Schnelle Bildung von Blutergüssen und blauen Flecken (Hämatomen) bereits bei geringem Auslöser
- Diätresistenz: Gewichtsabnahme ändert an der gestörten Fettverteilung nichts
Dass Füße und Hände nicht betroffen sind, ist der wichtige Unterschied sowohl zum Übergewicht als auch zu anderen Ödemen, insbesondere zum Lymphödem, das außerdem meist nur eine Seite betrifft.