Rückenschmerz – schmerzhafter Begleiter im Alltag

Ziehen, Stechen oder pochende Schmerzen im Kreuz: Fast jeder Mensch sammelt im Laufe des Lebens Erfahrung mit Rückenschmerzen.

Genau wie Arthrose stellen Rückenschmerzen eine Volkskrankheit dar, ein Unterschied besteht jedoch darin, dass die Beschwerden im Kreuz häufig ungefährlich sind. Die Gründe für Rückenschmerzen sind vielfältig, und oft kann man sie nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen. In diesem Ratgeber haben wir als Ihr Gesundheitspartner vom alles über Rückenschmerzen zusammengefasst, was Sie wissen müssen: Welche Ursachen, Symptome und Risikofaktoren Schmerzen im Rücken haben, was gegen die Rückenschmerzen hilft und welche Übungen und Tricks zur Prävention hilfreich sind.

Was sind Rückenschmerzen?

Rückenschmerzen sind Schmerzen, die im Bereich zwischen Nacken und Gesäß auftreten können. Sie gehören zu den häufigsten Beschwerden überhaupt und können in ihrer Intensität von einem leichten Ziehen bis zu starken, einschränkenden Schmerzen reichen. Medizinisch werden Rückenschmerzen als Schmerzen entlang der Wirbelsäule oder der umgebenden Muskulatur, Bänder und Nerven definiert.

Die meisten Rückenschmerzen sind harmlos und entstehen aus Verspannungen der umgebenden Muskulatur. Sie können jedoch auch mit der Wirbelsäule zusammenhängen, die uns als zentraler Stabilisator dient und einen großen Teil unseres Körpergewichts trägt. Die Wirbelsäule besteht neben Knochen aus einem wesentlich weicheren Bauelement mit hoher Elastizität: unseren Bandscheiben. Diese übernehmen für die Wirbelsäule eine Pufferfunktion, was Beweglichkeit und Widerstand gegen auf den Körper einwirkende Kräfte garantiert.

Rückenschmerzen können akut auftreten, etwa nach einer ungünstigen Bewegung oder körperlicher Belastung, oder sich schleichend entwickeln. Sie können lokal begrenzt sein oder in andere Körperregionen ausstrahlen. Manche Betroffene beschreiben die Schmerzen als dumpf und drückend, andere als stechend oder brennend. Häufig gehen Rückenschmerzen mit Bewegungseinschränkungen, Muskelverspannungen oder einer Schonhaltung einher.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen von Rückenbeschwerden sind breit gefächert. Bei den meisten Personen mit Kreuzschmerzen lässt sich keine eindeutige Ursache für die Beschwerden finden. Dann sprechen Fachleute von unspezifischen Kreuzschmerzen. Die Ursachen der Schmerzen können sich des Weiteren überschneiden.

Verspannungen und muskuläre Probleme

Die häufigste Ursache für Rückenschmerzen sind Verspannungen und Zerrungen von Muskeln und Bändern. Diese entstehen oft im Zusammenhang mit schwerem Heben oder plötzlichen, ungewohnten Bewegungen. Auch dauerhaft einseitige Belastungen, etwa durch langes Sitzen am Arbeitsplatz oder ungünstige Schlafpositionen, führen zu muskulären Verspannungen im Rückenbereich.

Besonders betroffen sind Menschen, die beruflich viel sitzen oder körperlich schwer arbeiten. Die Muskulatur verkrampft sich, die Durchblutung wird eingeschränkt und Schmerzen entstehen. Häufig strahlen diese Verspannungen auch in benachbarte Bereiche wie Nacken, Schultern oder Hüfte aus.

Wirbelsäule und Bandscheiben

Probleme mit der Wirbelsäule und den Bandscheiben gehören zu den spezifischen Ursachen von Rückenschmerzen. Ein Bandscheibenvorfall entsteht, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe durch den äußeren Faserring nach außen dringt und auf Nerven drückt. Dies verursacht oft starke, ausstrahlende Schmerzen.

Auch degenerative Veränderungen der Bandscheiben, die mit zunehmendem Alter auftreten, können Rückenschmerzen verursachen. Die Bandscheiben verlieren an Höhe und Elastizität, wodurch die Pufferfunktion zwischen den Wirbelkörpern nachlässt. Weitere Wirbelsäulenprobleme wie eine Skoliose, also eine Verkrümmung der Wirbelsäule, können ebenfalls zu chronischen Rückenschmerzen führen.

Lebensstil und psychische Faktoren

Ein ungesunder Lebensstil trägt erheblich zur Entstehung von Rückenschmerzen bei. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • zu langes Sitzen und Bewegungsmangel,
  • schlechte Körperhaltung im Alltag und Beruf,
  • ständige Fehlbelastungen durch einseitige Bewegungsmuster,
  • Übergewicht, das zusätzlichen Druck auf die Wirbelsäule ausübt,
  • mangelnde Fitness und schwache Rückenmuskulatur sowie
  • Rauchen, das die Durchblutung der Bandscheiben verschlechtert.


Psychologische Faktoren wie Stress, Angstzustände oder Depressionen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie können zu psychosomatischen Schmerzen oder einem erhöhten Schmerzempfinden führen. Chronischer Stress führt zu dauerhaften Muskelverspannungen, die Rückenschmerzen verstärken oder auslösen können.

Erkrankungen und Verletzungen

Verschiedene Erkrankungen können Rückenschmerzen verursachen oder begünstigen. Dazu gehören:

  • Osteoporose, also Knochenschwund, der zu Wirbelbrüchen führen kann,
  • Arthritis und andere entzündliche Gelenkerkrankungen,
  • Verletzungen und Unfälle, die die Wirbelsäule oder Rückenmuskulatur betreffen sowie
  • selten: Metastasen an der Wirbelsäule bei Krebspatienten.


Ein einfacher Schritt, um die Ursache Ihrer Rückenschmerzen zu finden, ist ein Besuch bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt oder eine Laufanalyse im Lauflabor, wie wir sie bei Seeger anbieten. Bei dieser wird Ihr Körper in Bewegung vermessen, woraus sich mögliche Ursachen für Schmerzen im Rücken sowie Verbesserungsmöglichkeiten ableiten lassen.

Symptome bei Rückenschmerzen

Der Definition nach haben Rückenschmerzen vielfältige Symptome. Dazu gehören vor allem Schmerzen, die den ganzen Rücken betreffen und vom Nacken bis ins Gesäß spürbar oder aber in diesen Bereichen des Körpers punktuell auftreten können. Welche Beschwerden typischerweise auftreten und wie Sie diese erkennen, erfahren Sie im Folgenden.

Schmerzen im unteren, mittleren und oberen Rücken

Unterer Rücken: Kreuzschmerzen beziehen sich häufig auf Beschwerden im Bereich der Lendenwirbelsäule, die im unteren Rücken zwischen Hüfte und unterem Rippenbereich liegt. Diese Schmerzen gehen oft mit Muskelverspannungen und Bewegungseinschränkungen einher. Als Hexenschuss oder Lumbago bezeichnet man einen plötzlichen, intensiven Schmerz in diesem Bereich, der oft durch eine ruckartige Bewegung ausgelöst wird.

Oberer Rücken: Im oberen Rücken, vor allem zwischen Nacken und Schultern, kommt es ebenfalls oft zu Schmerzen, die auf Verspannungen oder Belastungen zurückzuführen sind. Diese entstehen häufig durch Bildschirmarbeit, Stress oder eine nach vorne gebeugte Haltung.

Mittlerer Rücken: Schmerzen entlang der Wirbelsäule im mittleren Rückenbereich entstehen häufig durch Verspannungen nach dem Liegen oder Sitzen, können aber auch Hinweis auf eine falsche Haltung oder Fehlbelastungen bei der Bewegung sein.

Ausstrahlende Schmerzen: Ischias und Co.

In einigen Fällen breiten sich Rückenschmerzen auch in die Arme oder Beine aus. Vorsicht ist geboten, wenn der Schmerz sogar über das Knie hinaus bis in den Fuß reicht und in den Beinen stärker ist als im Rücken: Hier ist eine Ischialgie, umgangssprachlich Ischias genannt, möglich.

Bei einer Ischialgie wird der Ischiasnerv gereizt oder eingeklemmt, meist durch einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule. Der Schmerz zieht typischerweise vom unteren Rücken über das Gesäß und die Rückseite des Oberschenkels bis in den Unterschenkel und Fuß.

Begleitsymptome: Kribbeln, Taubheitsgefühle, Bewegungseinschränkungen

Rückenschmerzen werden häufig von weiteren Symptomen begleitet, die auf eine Nervenbeteiligung hinweisen können:

  • Kribbeln oder Ameisenlaufen in Armen oder Beinen,
  • Taubheitsgefühle in bestimmten Hautarealen,
  • Muskelschwäche in den Extremitäten,
  • eingeschränkte Beweglichkeit der Wirbelsäule,
  • Verhärtungen und Verspannungen der Rückenmuskulatur sowie
  • Schmerzen bei bestimmten Bewegungen oder Körperhaltungen.


Diese Begleitsymptome sollten Sie ernst nehmen und ärztlich abklären lassen, da sie auf eine behandlungsbedürftige Ursache hinweisen können.

Formen und Diagnose von Rückenschmerzen

Schmerzen im Rücken lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, die sich nach Dauer und Ursache unterscheiden. Diese Einteilung hilft bei der Wahl der richtigen Behandlung. Im Folgenden erläutern wir Ihnen die unterschiedlichen Formen von Rückenschmerzen und zeigen auf, wann eine ärztliche Diagnose sinnvoll ist.

Akute, subakute und chronische Rückenschmerzen

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Akute Rückenschmerzen sind alle Rückenschmerzen, die zum ersten Mal oder erst sechs Monate nach den letzten Rückenschmerzen auftreten und meist so schnell besser werden, dass keine Diagnose der Rückenschmerzen durch einen Arzt oder eine Ärztin nötig ist. Beim Großteil der Betroffenen tritt bereits nach wenigen Tagen oder Wochen Besserung ein. In akuter Form halten die Schmerzen höchstens sechs Wochen an.

Subakute Rückenschmerzen liegen vor, wenn die Rückenbeschwerden länger als sechs Wochen andauern. Man spricht bis zum dritten Monat von subakuten Rückenschmerzen. Hier gilt: Wenn die Schmerzen lange anhalten und weder von alleine noch durch Bewegung und einfache Maßnahmen verschwinden, sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden, um eine Rückenschmerzen-Diagnose zu stellen.

Chronische Rückenschmerzen werden diagnostiziert, sobald die Beschwerden mehr als drei Monate andauern. Hierbei geht es um wiederholte Schmerzepisoden, deren Intensität über die Zeit variiert, die Beschwerden können je nach Tag oder Stunde stärker oder schwächer sein. Chronische Rückenschmerzen treten mit steigendem Alter vermehrt auf und sind häufig langanhaltend. Zumeist gehen sie mit weiteren Gesundheitsproblemen einher, sogenannten Komorbiditäten. Dazu zählen unter anderem Abnutzungserscheinungen und entzündliche Gelenkerkrankungen, Osteoporose, Schlaganfälle, Herzinsuffizienz, Depressionen oder Übergewicht.

Unspezifische Rückenschmerzen

Die meisten Kreuzbeschwerden entsprechen der Definition der unspezifischen Rückenschmerzen. Von diesen ist die Rede, wenn es keinen klaren Zusammenhang zwischen dem Schmerz und einer ihn auslösenden Erkrankung gibt, wie dies beispielsweise bei einer Bandscheibenschädigung der Fall ist. Genauso oft kann es sich allerdings um altersbedingte Veränderungen handeln, die nicht ungewöhnlich sind.

Unspezifische Rückenschmerzen machen etwa 85 Prozent aller Rückenschmerzen aus. Sie sind in der Regel gut behandelbar und haben eine günstige Prognose. Wichtig ist, dass Betroffene nicht in eine Schonhaltung verfallen, sondern aktiv bleiben.

Diagnostik: Wann ein Arztbesuch notwendig ist

Ein Arztbesuch ist notwendig, wenn:

  • die Schmerzen länger als sechs Wochen anhalten,
  • die Schmerzen sehr stark sind oder sich verschlimmern,
  • Begleitsymptome wie Taubheitsgefühle, Lähmungen oder Blasen- und Darmschwäche auftreten,
  • die Schmerzen nach einem Unfall oder Sturz auftreten,
  • Fieber, unerklärlicher Gewichtsverlust oder nächtliche Schmerzen hinzukommen sowie
  • die Schmerzen die Lebensqualität erheblich einschränken.


Zur Diagnose führt der Arzt oder die Ärztin zunächst ein ausführliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung durch. Bei Bedarf kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder CT zum Einsatz. Auch eine Ganganalyse kann wichtige Hinweise auf die Ursache der Beschwerden liefern.

Behandlung von Rückenschmerzen

Grundsätzlich können alle Arten von Kreuzschmerzen behandelt werden. Während eine Rückenschmerzen-Behandlung durch konservative Therapie wie mehr Bewegung, weniger Sitzen und gezielte Übungen für die meisten Beschwerden vollkommen ausreicht, können intensivere oder anhaltende Schmerzen auch medikamentös behandelt werden. Bei Bandscheibenvorfällen oder Komorbiditäten wie Arthrose hingegen sind operative Maßnahmen durchaus denkbar.

Bevor man jedoch bei Schmerzen im Rücken zu Pharmazeutika greift, eignen sich viele Alternativen als Therapie gegen Rückenschmerzen. Wichtig für alle Betroffenen: sich gezielt informieren und sich ausführlich beraten lassen, um die bestmögliche Behandlung gegen die Schmerzen zu finden. Im Folgenden stellen wir Ihnen die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten vor.

Konservative Therapie: Bewegung, Physiotherapie und Alltagstipps

Das beste Mittel gegen Rückenschmerzen ist, in Bewegung zu bleiben und dabei schädigende Bewegungsmuster zu vermeiden, damit sich keine Schonhaltung einstellt. Früher gab es die starre Empfehlung, nur mit geradem Rücken schwere Lasten zu tragen. Inzwischen weiß man: Dauerhaft eine Position beizubehalten, führt schnell zu Schmerzen, egal, um welche Position es sich handelt.

Im Alltag kommt es vor allem auf die Möglichkeit zum Haltungswechsel an, da oft langandauernde Zwangshaltungen, insbesondere langes Sitzen, zu Rückenbeschwerden führen. Unter bestimmten Umständen gibt es die Möglichkeit, mit rückenfreundlichen Stühlen und Tischen den Arbeitsplatz rückengerecht zu gestalten.

Des Weiteren führen folgende Therapien und Angebote zu einer verbesserten Beweglichkeit und Schmerzlinderung durch die Lockerung muskulärer Verspannung.

  • Krankengymnastische Behandlung: Durch Bewegungen, Dehnung und gezielte Entspannung der schmerzenden Körperpartie werden Muskeln gelockert und Schmerzen effektiv verringert und vermieden. Die manuelle Therapie kann fast allen Rückenschmerzen entgegenwirken.
  • Energetische Behandlung: Eine physikalische Behandlung von Rückenschmerzen, die unter Wärmeanwendungen, Ultraschall, Strom und Massagen erfolgt. Auch eine Stoßwellentherapie kann bei Rückenschmerzen sinnvoll sein.
  • Alltagstipps: Achten Sie auf regelmäßige Pausen bei sitzenden Tätigkeiten, wechseln Sie häufig die Position und integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag. Auch Wärme, etwa durch ein warmes Bad oder eine Wärmflasche, kann Verspannungen lösen.

Medikamentöse Behandlung: Chancen und Risiken

Medikamente sollten bei der Behandlung des unspezifischen Rückenschmerzes erst an zweiter Stelle stehen. Dennoch werden sie häufig verschrieben oder in Eigenregie genommen. Dies ist keineswegs ungefährlich, da neben den vielen Neben- und Wechselwirkungen der Schmerzmedikamente auch die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung droht. Manche Präparate führen sogar zu zusätzlichem Schmerz, beispielsweise in Form von Kopfschmerzen.

Deshalb sollte vorher abgewogen werden, ob sich die medikamentöse Behandlung in Hinblick auf die Ursachen der Rückenschmerzen lohnt. Medikamente sollten nur begleitend und nicht zur Hauptbehandlung verwendet werden. Behandelt wird in der Regel mit Medikamenten einer bestimmten Wirkstoffklasse, den NSAR (Nicht-Steroidale-Antirheumatika), die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Diese sollten so niedrig wie möglich dosiert und so kurz wie möglich verschrieben beziehungsweise eingenommen werden.

Wichtig: Nehmen Sie Schmerzmittel niemals in Eigenregie über einen längeren Zeitraum ein. Lassen Sie sich ärztlich beraten und klären Sie mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ab.

Orthopädische Hilfsmittel: Einlagen und Schuhe

Ein bewährtes Hilfsmittel gegen Rückenschmerzen stellen orthopädische Einlagen für die Schuhe dar. Diese orthopädischen Hilfsmittel wirken Fehlstellungen der Füße oder Zehen entgegen und lindern somit die Kreuzschmerzen. Denn Fußfehlstellungen können die gesamte Körperstatik beeinflussen und zu Rückenschmerzen führen.

Ebenfalls bei Rückenschmerzen vorteilhaft sind orthopädische Maßschuhe, die gegen Rückenschmerzen durch Fußfehlstellungen wie einem Senk- oder Spreizfuß helfen. Sie bieten optimale Unterstützung und Dämpfung, wodurch die Belastung auf die Wirbelsäule reduziert wird.

Zusätzlich können Rückenbandagen zur Stabilisierung und Entlastung der Rückenmuskulatur beitragen. Sie unterstützen die Wirbelsäule, fördern eine aufrechte Haltung und können akute Schmerzen lindern.

Operative Verfahren: Wann sie sinnvoll sind

Operative Eingriffe bei Rückenschmerzen sind nur in seltenen Fällen notwendig. Sie kommen in Betracht, wenn:

  • konservative Behandlungen über einen längeren Zeitraum keine Besserung bringen,
  • neurologische Ausfälle wie Lähmungen oder Blasen- und Darmschwäche auftreten,
  • ein schwerer Bandscheibenvorfall mit Nervenkompression vorliegt oder
  • strukturelle Probleme der Wirbelsäule eine Operation erfordern.

Mögliche operative Verfahren umfassen die Entfernung von Bandscheibengewebe, Versteifungsoperationen oder den Einsatz von Bandscheibenprothesen. Die Entscheidung für eine Operation sollte immer sorgfältig abgewogen und mit einer Fachärztin oder einem Facharzt besprochen werden.

Multidisziplinäre Behandlung bei chronischen Beschwerden

Halten die Rückenschmerzen trotz aller Maßnahmen länger als sechs Wochen an und führen zudem zu deutlichen Einschränkungen im Alltag, müssen die Diagnosestellung noch einmal überprüft und der diagnostische Blick erweitert werden. Dies geschieht im Rahmen eines sogenannten multidisziplinären Assessments.

Darunter wird der enge Austausch unterschiedlicher Spezialistinnen und Spezialisten aus der Orthopädie, der Krankengymnastik, der Sporttherapie und der Psychologie verstanden, die gemeinsam an einem maßgeschneiderten Behandlungsplan für die betroffene Person arbeiten. Dieser Behandlungsplan kann entweder ambulant, das heißt zu Hause am Wohnort, gegebenenfalls aber auch stationär in einer entsprechenden Rehabilitationseinrichtung beziehungsweise Fachklinik umgesetzt werden.

Die multidisziplinäre Behandlung berücksichtigt alle Aspekte der Erkrankung: körperliche, psychische und soziale Faktoren. Dieser ganzheitliche Ansatz hat sich besonders bei chronischen Rückenschmerzen als wirksam erwiesen.

Prävention von Rückenschmerzen

Die Prävention von Rückenschmerzen ist die beste Methode, um Beschwerden bereits bei deren Entstehung zu verhindern. Um Rückenschmerzen vorzubeugen, sind die folgenden Ansätze geeignet, da sie neben der Rückenschmerz-Prävention auch Ihre gesamte Gesundheit verbessern. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Maßnahmen Sie aktiv Rückenschmerzen vorbeugen können.

Regelmäßige Bewegung und Training

Körperliche Aktivitäten wie Gehen, Schwimmen, Fahrradfahren oder gezielte Rückenübungen stärken die Rückenmuskulatur und verbessern die Flexibilität. Auch Yoga und Pilates sind hilfreich, um den Rücken zu dehnen und Kreuzschmerzen vorzubeugen.

Besonders wichtig ist eine starke Rumpfmuskulatur, die die Wirbelsäule stabilisiert. Gezielte Übungen zur Kräftigung der Bauch- und Rückenmuskulatur sollten regelmäßig durchgeführt werden. Ideal sind mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche.

Auch im Alltag können Sie aktiv werden: Nehmen Sie die Treppe statt des Aufzugs, gehen Sie kurze Strecken zu Fuß und bauen Sie Bewegungspausen in Ihren Arbeitstag ein.

Richtige Körperhaltung im Alltag und Beruf

Lernen Sie, wie man richtig steht, sitzt und Gegenstände hebt. Eine aufrechte Haltung beispielsweise verringert die Belastung der Rückenmuskulatur. Besonders bei sitzenden Tätigkeiten am Arbeitsplatz ist es sinnvoll, häufig die Position zu wechseln, hin und wieder kurz aufzustehen und sich zu strecken sowie Schreibtisch und Stuhl passend einzustellen.

Tipps für richtiges Sitzen:

  • Füße flach auf dem Boden,
  • Knie im rechten Winkel,
  • Rücken an der Lehne,
  • Bildschirm auf Augenhöhe und
  • regelmäßige Positionswechsel.


Tipps für richtiges Heben:

  • In die Knie gehen, nicht den Rücken beugen,
  • Last nah am Körper halten,
  • keine ruckartigen Bewegungen und
  • bei schweren Lasten Hilfe holen.
     

Gesunder Schlaf: Matratze und Schlafposition

Nahezu ein Drittel des Lebens verbringen Menschen mit Schlafen. Daher sollten eine gute Matratze und eine schlaffördernde Position angestrebt werden, um Rückenschmerzen vorzubeugen.

Eine orthopädische Matratze unterstützt die natürliche Form der Wirbelsäule und verhindert Verspannungen. Die Matratze sollte weder zu hart noch zu weich sein und sich dem Körper anpassen.

Empfohlene Schlafpositionen:

  • Rückenlage mit leicht erhöhtem Kopf und Kissen unter den Knien oder
  • Seitenlage mit Kissen zwischen den Knien; 
  • vermeiden Sie die Bauchlage, da sie den Nacken belastet.


Sie Ihre Matratze alle acht bis zehn Jahre und achten Sie auf ein passendes Kissen, das Kopf und Nacken optimal stützt.

Ernährung, Gewichtskontrolle und Rauchstopp

Durch Übergewicht wird Druck auf die Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur ausgeübt. Die daraus resultierenden Rückenschmerzen können durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung vermieden werden.

Eine entzündungshemmende Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Omega-3-Fettsäuren kann zusätzlich helfen, Rückenschmerzen zu reduzieren. Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und gesättigte Fette.

Rauchen kann den Blutfluss zum Wirbelsäulengewebe verringern und den Heilungsprozess verlangsamen, was zu einem erhöhten Risiko für Rückenschmerzen führt. Zudem beschleunigt Rauchen die Degeneration der Bandscheiben. Ein Rauchstopp lohnt sich in jedem Alter und verbessert die Gesundheit der Wirbelsäule nachweislich.

Stressmanagement und Entspannungstechniken

Chronischer Stress kann zu Muskelverspannungen führen und somit die Rückenschmerzen verschlimmern. Nutzen Sie zur Prävention Techniken zur Stressbewältigung, wie Meditation, tiefe Atemübungen oder Entspannungstechniken.

Wirksame Entspannungsmethoden:

  • progressive Muskelentspannung nach Jacobson,
  • autogenes Training,
  • Achtsamkeitsmeditation,
  • Atemübungen oder
  • Yoga und Tai Chi.


Auch ausreichend Schlaf, soziale Kontakte und Hobbys tragen zum Stressabbau bei. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Erholung und Entspannung.

Wir bieten den BGM Gesundheitstag Sprinter zum Thema "Gesunder Rücken" an, bei dem ein Expertenteam von uns Ihren Betrieb besucht und das Thema Rückenschmerzen für Sie und Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in einem Workshop aufbereitet. Zusätzlich erfolgt eine kostenlose Fußdruckmessung und die persönliche Beratung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Beratung und Unterstützung bei Rückenschmerzen

Rückenschmerzen begleiten viele Menschen im Alltag. Während die meisten Schmerzen schnell wieder vergehen, leiden manche Betroffene wochenlang unter starken Einschränkungen. Effektive Prävention und ein gesunder Lebensstil können das von vornherein verhindern.

Als Ihr kompetenter Gesundheitspartner stehen wir Ihnen gerne zur Seite, um Sie zu beraten, damit Sie Ihre Rückenschmerzen effektiv verringern und einen beschwerdefreien Alltag führen können. Wir kennen die Beschwerden bei verschiedenen Rückenproblemen und nutzen unser umfassendes Fachwissen, um Betroffene in der Therapie zu begleiten.

Sei es am Servicetelefon oder in einem unserer Gesundheitshäuser, unsere Expertinnen und Experten geben Ihnen Tipps zu geeigneten medizinischen Hilfsmitteln und klären über Behandlungsmöglichkeiten auf. Ob Rückenschmerzen oder andere Beschwerden: Wir stehen Ihnen als kompetenter Partner zur Seite!

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